Die Geschichte unserer Heilquellen
Obwohl vieles dafür spricht, dass die Heilquellen von Bad Peterstal-Griesbach schon lange vor der Erstbeschreibung den wenigen Einwohnern und vor allem aber den Mönchen vom benachbarten Kloster Allerheiligen (Gründung um 1198) und des Klosters Kniebis (1287) bekannt waren, wurden sie jedoch erstmals im Jahre 1584 wissenschaftlich bekannt und als wirksames Heilmittel einem weiten Publikum eröffnet.
1579 kam auf Veranlassung des Fürstbischofes Marquardt von Speyer sein damalige Leibarzt, Dr. Jakob Theodor von Bergzabern (Tabernaemontanus) in die Bäder nach "Petersthal" und Griesbach. Tabernaemontanus hat dann in seinem 1584 erschienen Werk (New Wasserschatz) in "Petersthal" und Griesbach "zwei heilsame uns schöne Quellen" beschrieben. Die Quelle in Griesbach befand sich auf dem Gebiete der ehemaligen Kurklinik St. Anna. Der damals beschriebene Brunnen von "Petersthal" ist heute noch in der Bäderabteilung der im Ort befindlichen Fachklinik vorhanden.
Nach dem Erscheinen des New Wasserschatzes von Tabernaemontanus haben die Quellen von "Petersthal" und Griesbach eine rasche Entwicklung genommen. Auch die Fürstbischöfe von Straßburg, die von 1303 bis 1803 mit wenigen Unterbrechungen im 17. Jahrhundert auch weltliche Besitzer des Tals waren, haben sich um das Bad von "Petersthal" und Griesbach sehr angenommen.
Während des 30jährigen Krieges (1618 bis 1648) und während der Eroberungskriege Ludwigs XIV., in der Zeit von 1667 bis 1714, haben auch das Bad in "Petersthal" und Griesbach sehr gelitten. Aber nicht nur diese kriegerischen Auseinandersetzungen, sondern auch ein tiefgreifender Wandel des Badepublikums in der Mitte des 17. Jahrhunderts führte zu einer Krise der Bäder. Diese wurden allgemein mehr zu Stätten der Geselligkeit, die man ja so lange während der Kriege vermißt hatte.
Mit der Errichtung von Prachtbauten in den Badeorten und mit der Betonung der Geselligkeit nahmen im 17. Jahrhundert auch Ausschweifungen in den Bädern zu. Das "Baden" wurde auch in "Petersthal" und Griesbach zu einer gewissen Modesache. Durch die Auswirkungen der Koalitionskriege nach der Französischen Revolution (1789) wurden auch die Bäder von "Petersthal" und Griesbach wiederum dreimal Schauplatz französischer Invasionen.
Im Gefolge der politischen Umwälzungen (Friede von Lunéville 1801) kam mit den rechtsrheinischen bischöflich-straßburgischen Gebieten 1803 auch das "Bad Petersthal" und das Bad in Griesbach in Besitz des Kurfürstentums Baden und ab 1806 zum Großherzogtum Baden. Die großherzoglichen Familien waren dann in der Folgezeit, ebenso wie früher die Fürstbischöfe von Straßburg, stets Förderer beider Bäder.